Endlich kann ich euch meinen handgefertigten Trenchcoat zeigen. Meine Tochter wünschte sich zu Ostern einen puderfarbenen Trenchcoat von mir. Also wurde zunächst nach puderfarbenem Stoff – Gabardine – Ausschau gehalten. Keine Chance so etwas weder Online noch in den von mir besuchten Stoffläden zu finden. Ich war dem Aufgeben nahe, da entdeckte ich bei Galeria Kaufhof einen pudrigen Stoff. Natürlich keine Gabardine, eine Baumwolle mit 5 Prozent Elasthan. Da mir die Zeit im Nacken saß und die Farbe so ziemlich der Vorgabe entsprach, wurde der Stoff gekauft. Dann konnte die Challenge – Trenchcoat beginnen. Ich habe sie mit meiner ganzen Leidenschaft fürs Nähen umgesetzt. Unbedingt wollte ich einen perfekten Trenchcoat abliefern. Gefühlt habe ich für den Trench ewig gebraucht. Nachdem ich heute meine Stundenaufzeichnung addiert habe, war ich regelrecht erschrocken. Am Ende meines Post erfahrt ihr das Ergebnis.
Ich habe mich für den Vogueschnitt entschieden, weil ich mit dem Trenchcoat für meinen Schwiegersohn gute Erfahrungen gemacht habe. Mir war zu dem Zeitpunkt auch kein burda Schnitt bekannt. Nessa hatte ihren Trench erst später veröffentlicht. Den Schnitt habe ich leicht verändert. So wurden die typischen Passen vorn und hinten ergänzt. Diese habe ich aus dem Gefühl zugeschnitten, natürlich nicht ohne vorherige Recherche. Die Teilungsnähte im Vorder- und Rückenteil habe ich nicht übernommen. Beide Teile habe ich aneinander gelegt und den entstandenen Spalt als Brustabnäher eingearbeitet. Eigentlich wollte ich keine handgestochenen Knopflöcher nähen, aber dann hat mich doch der Ehrgeiz gepackt. Nachdem ich bei Julias Trench feststellen konnte, dass die innen liegenden Knöpfe nur angenäht und nicht geknöpft sind – mit Ausnahme des obersten Knopfes -stand mein Entscheidung endgültig fest. Auch habe ich mir wieder die Mühe gemacht, das Futter am Saum mit Hand zu staffieren. Ich habe einfach ein tolles Gefühl, wenn ich so richtige Handarbeit in meine Stücke investiere. Für diese beiden Handarbeiten habe ich z.B. 4 Stunden benötigt.
Ganz besonders stolz bin ich auf das eher zufällig erstandene Futter von Burberry. Ich wusste, dass das der i-Punkt für meine Tochter sein wird. Bis zu ihrem ersten Gehalt hat sie somit ein ganz klein wenig Burberry an. Im Übrigen haben wir uns am Schaufenster in der Goethestraße regelrecht die Nasen platt gedrückt, damit ich die derzeit ausgestellten Burberry Trenchs genau inspizieren konnte. Diese sind natürlich nicht unmittelbar am Schaufenster platziert, achso es war Sonntag. Wir haben uns denke ich, nicht blamiert. Das Futter habe ich in Frankfurt gekauft und erst später erfahren, dass das pures Glück war. Diese Futterstoffe sind ganz schnell ausverkauft. Hätte ich das mal eher gewusst.
Der Kommentar von meiner Tochter: “Genau so habe ich ihn mir vorgestellt und ich wusste, das du ihn so umsetzten wirst.”
Fast hätte ich es vergessen. Für diesen Trench habe ich ca. 26 Stunden benötigt. Ich war beim Zusammenzählen der Stunden doch etwas überrascht, denn ich hatte mit einer viel höheren Stundenzahl gerechnet.
Wie findet ihr mein Masterpiece? Wenn ihr der Meinung seid, dass ich zu den ersten 20 des burdastyle Talentwettbewerbes zählen sollte, dann müsst ihr unbedingt noch ganz fleißig für mich abstimmen und vermutlich auch meinen Link teilen. Ich möchte es der Fachjury von burda etwas schwerer bei der Auswahl ihres Talents machen.
Fühlt euch geherzt,
Birgit
Ich bin total begeistert, von allen Sachen und auch ein ganz klitzebisschen neidisch, auf das Können was da hinter steckt! So schön!! 😍
Hallo Silke, sorry für die verspätete Antwort. Ich hatte nur noch Augen für den Talentwettbewerb, aber das ist ja nun vorbei. Ich freue mich natürlich über deinen lieben Kommentar und weiß gar nicht so recht was ich antworten soll. Auf jeden Fall Nähen, Nähen , Nähen…mit jedem Kleidungsstück was ich unter der Nadel habe wird es perfekter. Auch die Babysachen, denn diese waren anfänglich nicht so berauschend, dass muss ich wirklich feststellen.
Liebe Grüße Birgit (den Namen kenne ich doch auch von Instagram?)
Sieht wirklich sehr modern und schön aus.
Vor allem bin ich überrascht, dass es nur 26 Stunden gedauert hat.
Kaum zu glauben, was man in so wenig Zeit schaffen kann. 🙂
Hallo Anja, lieben Dank für deine Zeilen. Ich war auch wirklich überrascht von den 26 Stunden. Gefühlt hat es eine Ewigkeit gedauert. Aber das liegt sicher daran, dass ich nach einem anstrengenden langem AT nicht wirklich Lust auf,s Nähen habe und damit zieht sich so ein Projekt letztendlich ewig hin.
Liebe Grüße Birgit