Hallo Ihr lieben Leser,
na neugierig? Was hat ein Degu in meinem Blog zu suchen?
“SOS! Ich bräuchte dringend Deine Hilfe. Unser 2. Degumädchen ist gestorben und eins allein hält man nicht. Jetzt ein Fremdes dazu wäre gefährlich, da sie sich meist nicht vertragen….Würdest Du mir eine Tasche oder Beutel nähen, den ich umhängen kann und wo es jederzeit rein und rausklettern kann?”
SMS vom 03.05.2012 um 11:26 Uhr auf meinem Handy eingegangen
Für Leser, welche nicht wissen was ein Degu ist, hier vorab ein Foto:
Jetzt frag ich Euch: Kann man bei dieser Anfrage nein sagen? Wohl kaum!
Somit sagte ich natürlich sofort meine uneingeschränkte Hilfe zu.
Eine Bedingung stellte ich allerdings; die Degu-Mama musste mir eine Skizze zeichnen. Denn nur als Mama kann man in diesem Fall wissen, wie eine Tasche oder Beutel für ein Degumädchen aussehen muss 🙂
Hier die Skizze, mit meinen ergänzenden Angaben:
Übrigens: Die hier abgebildete Tasche ist für Ratten.
Achso, dass Ganze war ein Eilauftrag – ist auch verständlich. Das kleine Mädchen war nämlich über viele, viele Monate in putziger Gesellschaft. Dass sie sich neben der Trauer jetzt besonders einsam fühlen muss, ist absolut klar – mir jedenfalls…
Mit großer Freude begann ich daher gleich Freitag – Nachmittag an diesem besonderem Auftrag zu “feilen”. Oberste Priorität: Die Kleine soll sich super wohl fühlen. Noch eine Besonderheit die es zu beachten galt: Das Degumädchen wohnt ziemlich luxuriös – in einer dreigeschossigen Villa. Jede Etage hält andere “Designermöbel und Fitnessgeräte” bereit. Folglich konnte es keine Null-acht-fünfzehn Tasche sein…
Dass das Degumädchen gleichberechtigt neben den weiteren
Familienmitgliedern (Mama, Papa, Luca und Linus und Hund Schompa) lebt,
lässt sich bereits an der Stoffauswahl erkennen – extrem kuschelweich
und flauschig und nicht etwa ein Rest, nein ein bislang unberührter und
nicht im Sale gekaufter Stoff! Daneben
fand ich in meinem Stoffefundus zudem ein originelles, bislang ungebrauchtes Stück Stoff. Eigentlich sollte es ursprünglich für einen Blazer (unter Verwendung unterschiedlichster Stoffe) genutzt werden…
Natürlich begann auch hier alles mit dem Zuschnitt:
Damit das Kleine auf Wolken getragen wird, habe ich den lila Stoff doppelt verwendet, d.h. zweimal das Innenfutter in lila genäht.
Damit auch viel Platz zum Lümmeln bleibt, wurde die Tasche mit “Boden” genäht…
… und nebenbei kann das Degumädchen noch russisch lernen.
Die orangenen Bänder (aus Luca,s oder Linus,s Hose) werden dann im Rücken gebunden, damit die Tasche auch dann noch an Mamas Körper anliegt, wenn diese den Haushalt auf Vorderman bringt. Andernfalls würde die Tasche bei jedem Vorbeugen nach vorn schwingen und wer kann schon wissen, ob Degu,s zwingend schwindefrei sind… 😉
Weil Degu,s Mama mir noch erzählt hat, dass die Kleine auch im Rücken einen Unterschlupf haben sollte, kam mir die Idee mit der Nackenrolle. Die Nackenrolle kann wegen der eingearbeiteten Schlaufen außerdem vorn getragen werden…so wird,s hoffentlich nicht langweilig.
Und hier das Designertäschchen….
Der Gurt ist zum Knöpfen und an einer Seite habe ich ein weiteres Knopfloch eingearbeitet. Dementsprechend ist der Gurt zu verstellen und Luca kann wie gewünscht abwechselnd die Betreuung der Kleinen übernehmen.
Jetzt blieb nur die Frage, ob das Degumädchen von Mama,s Idee überzeugt ist. Mein Steffen war etwas skeptisch und entsprechend auf die Probe gespannt, ich natürlich auch und deshalb sagten wir uns gleich für den heutigen Tag an:
Auch die Degu-Mama fand die Tasche toll, ich war sowieso begeistert und das Degumädchen auch:
wie Ihr unschwer erkennen könnt…
Tatsächlich ist sie spontan durch die Rolle spaziert…leider zu spontan, so dass mir kein Schnappschuss mehr gelungen ist.
Im Ergebnis: Eine gelungene “Anprobe”.
Das war mal ein außergewöhnlicher Wunsch und die Umsetzung hat super viel Spaß gemacht! Zwar kann auch das feine Täschchen das verstorbene Degumädchen nicht ersetzen. Dennoch bin ich mir sicher, dass ihr damit ein wenig Abwechslung ermöglicht wird 🙂