Aktuell bin ich gedanklich immer auf der Suche, wie ich unsere angeordnete “Wir bleiben zu Hause” Zeit möglichst sinnvoll für mich nutze. Neben Lieblingsarbeiten sollen möglichst auch Dinge erledigt werden, auf welche ich weniger Lust habe. So hat meine Laptoptasche (dabei fällt mir ein, dass ich diese hier noch nicht gezeigt habe) endlich auch ein Gurtband. Das Band lag inzwischen Wochen, sogar beplottet parat. Außerdem hat meine neue Cambagtessa endlich ein passendes Gurtband. Diese Tasche hatte ich schon im alten Jahr fertig genäht. Das Gurtband habe ich selbst nähen müssen, weil farblich nichts passendes zu finden war. Wer hat schon Lust auf so eine blöde Arbeit – ich jedenfalls nicht.
Vor einiger Zeit hatte Nina von vervliest und zugenäht ihre selbstgemachten Bienenwachstücher vorgestellt. Ich war zum einen von ihrem ausführlichen Blogpost begeistert und obendrein von ihrer Idee (es waren Familiengeschenke). Dabei kam mir sofort in den Sinn, dass Ostern immer näher rückt und bei unserem großen Familienteffen auch für alle immer kleine Osternester versteckt werden. Nun, bis Ostern war zu diesem Zeitpunkt noch lange hin und mit ihrem direktem Hinweis, dass es sehr zeitaufwendig sei, wurde ich noch nicht aktiv.
Dann kam die angeordnete Schließung der Geschäfte hier vor Ort und auch in unserer Familie war die Möglichkeit zur Unterstützung Thema. Hier gibt es ein kleines feines Kreativgeschäft (Frau Dings und ihr Gedöns), welches u.a. ein überschaubares Sortiment an Stoffen bereithält. Noch dazu ist es das Geschäft meiner Cousine. Sie hat sich mit ihrer eigene Kreativität vor über einem Jahr selbständig gemacht. Um überhaupt eine Chance zum Überleben zu haben, bot sie ihren Kunden spontan einen persönlichen Lieferdienst an. Meine ursprüngliche Idee, frühlingshaft aussehende Baumwolle passend zum Osterfest für die Bienenwachstücher auszuwählen, wurde verworfen und ich kaufte vom vorhandenen Stoff der Frau Dings.
Nun lag der inzwischen längst gewaschene Stoff bereit und damit musste auch Bienenwachs besorgt werden. Im Umkreis war nichts zu finden und so kaufte ich Online bei einem Bio-Imker 1 kg Bienenwachs. Dann warteten beide Materialien auf ihren Gebrauch, sogar in direktem Sichtfeld und Ostern rückte auch immer näher. Der Gedanke, dass wir Ostern zu zweit verbringen werden, räumte mir natürlich noch weiteren Spielraum ein.
Gut das ich die ersten Sets Ostersonntag verschenken wollte, somit musste ich mich endlich an die Arbeit machen. Dank der Leihgabe eines Zickzack-Rollenschneider war der Zuschnitt pünktlich Ostersamstag relativ schnell erledigt. Nina hatte diesen wertvollen Tipp in ihrem Post gegeben.
Nicht ohne nochmals alle Schritte auf Ninas Blog nachgelesen zu haben, machte ich mich dann endlich an die wirkliche Arbeit. Zwischenzeitlich wurde mir auch bewusst, warum sie so direkt über den Arbeitsaufwand und ihre Anstrengungen geschrieben hatte. Gern hätte ich auch meinen Mann das Ausdrücken des Wachses überlassen, denn das ist wirklich ein ziemlicher Kraftakt. Jedenfalls wenn man so eine große Menge Tücher produziert.
Insgesamt sind hier in fast 6 Stunden Dauereinsatz 12 Sets a 3 Tücher entstanden. Dafür habe ich ca 800 Gramm Bienenwachs verbraucht. Fragt bitte nicht nach der Sauerei rings herum und dem Säubern aller benötigten Materialien – hier habe ich wirklich laut geflucht. Beim Pinseln sind dann doch einige Wachströpfchen in der Gegend verteilt worden 🙂 Auch würde ich euch eine Schürze empfehlen. Der Wachs klebte sogar an meiner Kleidung.
Das wirklich ganz besondere an Ninas Post sind ihre als Download zur Verfügung gestellten Gebrauchsanweisungen und Pflegehinweise. Sie sind sehr informativ geschrieben und wirklich ansprechend gestaltet. Liebsten Dank dafür.
Ihren Tipp mit dem Falten der Tücher habe ich auch übernommen, zumindest in ähnlicher Form. Im Gespräch mit meiner Tochter stellte sich dann heraus, dass sie Bienenwachstücher auch interessant findet, diese aber sehr teuer seien. Frau Dings bemerkte via Instagram mein Vorhaben und war auch direkt begeistert. Selbst habe sie das auch schon immer vorgehabt, aber zur Umsetzung sei sie immer noch nicht gekommen. Zwischenzeitlich habe sie sich teuer Bienenwachstücher gekauft … Das klingt doch alles nach einer perfekten Geschenkidee. Ich bin gespannt was der Rest der Familienbande dann (beim Nachholtermin) sagen wird.
Ich habe uns auch welche gegönnt. Meinen (ersten) Osterzopf habe ich direkt darin aufbewahrt und bin begeistert.
Bienenwachstücher, Osterzopf … ohne “Wir bleiben zu Hause” Anordnung hätte ich wohl noch immer keine Bienenwachstücher im Haushalt und auch noch keinen Osterzopf gebacken. Die Bienenwachstücher hätte ich vermutlich noch Jahre vor mir hergeschoben und der Part des Osterzopfes wäre meiner Schwester auch in den nächsten Jahren sicher gewesen 🙂
Passt auf euch auf,
liebst Birgit