Hallo meine treuen Fan,s :),
sicher wartet Ihr schon auf Neuigkeiten von mir. Und es gibt tatsächlich Neues zu berichten und auch anzuschauen…
Grundsätzlich kann ich von mir behaupten, dass meine Näharbeiten immer auf den letzten Drücker umgesetzt werden. Ich glaube unter Druck kann ich besser arbeiten, zumindest wäre das eine sinnvolle Erklärung!
Dass unser Tanzstunden-Abschlussball (Grundkurs) am 20.01. stattfinden wird, war bereits im November klar. Dennoch habe ich mich erst am 10.01. auf die Suche nach dem passenden Stoff gemacht. Immerhin stand der Schnitt bereits einige Tage zuvor fest. Hier habe ich mich gemeinsam mit meiner Tochter auf den Schnitt 106B der Burda style 12/2011 geeinigt…und erlebte eine Überraschung, aber davon später.
In meinem Lieblingsstoffladen wurde ich schnell fündig, so dass ich voller Tatendrang gleich am selben Nachmittag mit dem Zuschnitt begann. Wie gehabt erst einmal alle Teile von der Burda kopiert, ausgeschnitten, mehrmals verglichen, um dann die Papierschnitteile auf dem Stoff zu verteilen. Hier begann bereits die erste Herausforderung! Ich hatte ein Rest (natürlich nicht vom Preis) erworben, welcher mir nicht wirklich viel Spielraum zum Experimentieren ließ. Vorausschauend habe ich daher für die Ärmel einen passenden unifarbenen Stoff ausgewählt. Das Zuschneiden des Kreppsatins war wenig erfreulich; alles rutschte und bewegte sich in jegliche Richtungen und nahm somit kostbare Zeit in Anspruch. Irgendwann muss ich mich diesbezüglich Belesen. Da gibt es sicher einige Tricks abzuschauen.
Letztendlich habe ich den “wabbligen” Stoff besiegt und alles lag zugeschnitten vor mir. Das Oberteil erforderte bereits meine ganze Aufmerksamkeit. Zunächst probierte ich das Faltenlegen der Ausschnittkante am Papiermodell aus und fand das Ergebnis mit dem Bild identisch. Aber bereits zu diesem Zeitpunkt empfand ich das Oberteil optisch sehr kurz. Also alles noch einmal mit dem Schnittbogen verglichen, ob sich ggf. ein Fehler eingeschlichen hat. Natürlich nicht 🙂 es stimmt perfekt überein.
Dann also ran an die Nähmaschine und Taten folgen lassen…
Auf der Puppe sah mein Ergebnis dem Bild auf jeden Fall ähnlich, dennoch zweifelte ich an der Länge über der Brust. Allerdings mit dem Wissen, dass das “vordere Zwischenteil” noch zwingend anzunähen war, redete ich mir mein Kleid schön 🙂 Um es nahezu in Gänze zu sehen, steckte ich zwischenzeitlich auch alle Teile an die Puppe mit dem Ergebnis…nicht schlecht…
Dann folgte die große Anprobe und damit die Erkenntnis, dass meine Oberweite erheblich zugenommen hat bzw. außer Form geraten sein muss. Meine Brust passte überhaupt nicht in das Oberteil und das Zwischenteil saß mittig über der Brust!!! Wenn ich der Abbildung folgen wollte, saß die Schulternaht mindestens 3 cm weit in Richtung Brust. Da es sich aber um die Schulternaht handelte, musste sie zwingend auf der Schulter liegen…mit dem Ergebnis, dass das Zwischenteil damit enganliegend (eher gepresst) über der Brustmitte lag.
Bislang war ich der Meinung mit Körbchengröße A wenig abbekommen zu haben. Dem Kleid nach musste ich (mein Busen) nun auf wenigstens D angewachsen sein! Mich packte das blanke Entsetzen und nur kein Foto; diese Katastrophe darf nicht veröffentlicht werden. Irgendwie sah es auch zum Lachen aus…also mein Steffen musste herzhaft Lachen.
Und nun? Der Abschlussball rückte immer näher und ich hatte noch immer nichts “Festliches” zum Anziehen. Bis dahin blieben mir auch nur noch 3 Abende Zeit. Das Schlimme an meiner Fehlkonstruktion war, dass der Stoff nicht wirklich billig war und ein Kleid definitiv gebraucht wurde.
Glücklicherweise bestand mein Ex-Kleid aus einem relativ langen Rock, dass musste vorerst reichen. Ein Schnitt war auch schnell gefunden und insgeheim hatte ich gleich mit diesem geliebäugelt. Nur meine Idee, ein Winterkleid anziehen zu wollen, hielt mich von deren Umsetzung ab.
Ganz schnell war also aus gleicher Zeitschrift Schnitt 102 kopiert und nach dem Trennen des Ex-Kleides Vorder- und Rückenteil zugeschnitten, genäht und versäubert.
Da es sich nur noch um Reste handelte, war die Länge insgesamt etwas knapp. Also so knapp, dass ein Bücken unmöglich gewesen wäre. Ich musste also einen weiteren Stoff finden, der nicht wirklich “Angesetzt” aussehen würde. Aus dem ursprünglich vorgestelltem Farbton “braun” wenn möglich in Spitze ist abschließend ein “mausgrau” ausgewählt worden.
Natürlich musste ich das Kleid abfüttern, aber somit hatte ich gleich für den Ansatz das passende Unterkleid parat. Nach gefühlten 45 min und mehrmaligem Stoffballen schleppen und anhand meines klitzekleinen Stoffpröbchens entschied ich mich mit Zustimmung der Verkäuferin für einen super weichen fließenden Poyesterstoff in grau. Pünktlich am Abend des 19.01. waren auch letzte Handarbeiten ausgeführt und die Vorfreude auf den Ball entsprechend groß 🙂 Zudem habe ich ersatzweise noch schnell ein kurzes Jäckchen genäht, denn aus dem Winterkleid war wie bereits beschrieben, leider nichts geworden.
Den Schnitt habe ich im Bereich des Kragens leicht verändert, denn der eigentliche “Kragen” war mir zu schmal.
Was ich am ürsprünglich gewähltem Schnitt falsch gemacht haben könnte, ist mir noch immer nicht bewusst. Mehrmals habe ich meine Stoffteile auf das Schnittmuster gelegt und immer mit dem gleichen Ergebnis – passt. Ich bin am Überlegen, ob ich der Burda eine Anfrage sende. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Schnittmuster falsch gezeichnet worden ist, scheint allerdings gering.
Aber ganz ehrlich…in dem Ersatzschnitt habe ich mich super wohl gefühlt 🙂 Dieser wird wohl für weitere Sommerkleidchen Verwendung finden. Und der Ball???? Der war einfach super. Wir sind bereits zum Fortgeschrittenen – Kurs angemeldet und freuen uns somit auf den damit folgenden Ball….zweifelsohne nicht in demselben Kleid :)))
Ihr Lieben, ich hoffe Ihr hattet ein wenig Spass beim Lesen und könnt Euch annähernd vorstellen, wie teilweise chaotisch es in meiner klitzekleinen Nähstube zugeht… 😉