Es ist Samstag, der Tag vor dem Marathon. Nur deshalb sind wir überhaupt hier. “Wir können ja Patrick beim Marathon anfeuern”, einfach so daher geplappert. Weniger ernst gemeint, weil mein Mund schneller als mein Hirn war. Was daraus geworden ist, habe ich in den vorangegangenen Post versucht zu formulieren.
Worauf beschränken, wenn unsere Stunden in Tokio bereits gezählt sind und unter Rücksichtnahme einer mentalen Vorbereitung auf Sonntag. Wir entscheiden uns für ein kleines Museum – Nezu – mit japanischen Garten und dem Shinjuku Gyoen National Garden.
Es ist Wochenende und möglicherweise gehen nicht nur Touristen frühstücken, so unsere Vermutung. Wir behielten recht und wichen auf ein weiteres Café in selbiger Straße aus (Niemals ohne Google). Nach kurzer Wartezeit bekommen wir einen Familientisch. Auch hier war alles perfekt und wer nicht typisch japanisch frühstücken möchte, dem sei auch diese Location von Herzen empfohlen.
Im Anschluss spazieren wir mit kleinem Umweg zum Museum. Überwiegend geht es auf meinem Blog um Kleidung und deshalb habe ich hin und wieder auch Schaufenster fotografiert. Bei Dries van Noten musste ich an Julia von piek&fein denken. Sie hat in einem ihrer Post von Dries van Noten geschrieben.
Das Museum ist klein und daher kurzweilig. Auch hier ist das Fotografieren verboten. Es gibt Ausstellungen von japanischen und koreanischen Antiquitäten. Vom Garten dahinter sind wir begeistert. Dank der wenigen Besucher können wir diesen entspannt genießen.
Mit der Bahn gelangen wir zum Shinjuku Gyoen Garden. Wir hatten Glück und die Besucheranzahl ist überschaubar. Der Park hat viele Kirschbäume und wir wollten uns nicht vorstellen, was spätestens zur Kirschblüte hier los sein wird. Die ersten japanischen Kirschbäume begannen zu blühen und der Andrang bei diesen Bäumen war schon jetzt groß. Mit professioneller Kameraausstattung und Stativ wurde sich vor den einzelnen Kirschblüten platziert.
In einem WC Häuschen traf ich auf eine bezaubernd gekleidete junge Frau. Das Foto entstand heimlich. Aber immerhin besaß ich den Mut, ihr ein Kompliment auszusprechen.
Die Food Abteilung des Takashimaya Shinjuku Store mussten wir unbedingt noch besuchen. Zudem lag das Takashimaya (japanische Warenhauskette) in der Nähe des Parks. OMG, was es dort alles zu kaufen gab.
Nochmals kauften wir uns dort japanische Erdbeeren und einige kulinarische Souvenirs. Die Yubari Melone (siehe Bild) nehmen wir beim nächsten Mal mit 😉 Diese Melonen dürfen ausschließlich in Yubari gezüchtet werden. Dort wachsen sie in Gewächshäusern auf vulkanischem Boden, der unterirdisch geheizt wird. Geerntet wird per Hand. Das macht die Kürbisgewächse zu einem äußerst raren Luxusgut, der Handel mit ihnen ist stark beschränkt (so Google).
Solltet ihr jemals nach Japan reisen, gönnt euch Erdbeeren. Wir allesamt haben noch nie köstlichere Erdbeeren gegessen. Auch die aus dem heimischen Garten, liebevoll gepflegten Erdbeeren, können nicht mithalten.
Noch einmal schlafen, dann ist der Tokio Marathon. Wir sind gespannt auf die Stimmung an der Strecke. Werden die Läufer von vielen Menschen angefeuert? Die Werbung zum Tokio Marathon ist verhalten. Hin und wieder ein Plakat in der U-Bahn bzw. am Straßenmast. Wir hatten die Stimmung beim Berlin Marathon persönlich erlebt und gehört, wie euphorisch die Amerikaner (New York und Chicago) auch Patrick angefeuert hatten. Wir wissen um unsere wichtige mentale Unterstützung und sind entsprechend aufgeregt. Natürlich sind wir nicht unvorbereitet nach Japan geflogen. Haben unser Equipment dabei. Geplant ist, ihn mindestens vier Mal an der Stecke direkt anzufeuern. Hoffentlich bekommen wir die Logistik in dieser riesengroßen Metropole, mit seinem riesigen Bahnnetz hin. Hoffentlich kommt er gesund und gut durch. Mit diesen Gedanken beenden wir zu viert diesen Abend und wollen überhaupt noch nicht an unseren baldigen Rückflug denken.
Birgit