Ergänzend zu diesem Post möchte ich gerne das Outfit von meinem Mann zur Hochzeit von Vanessa und Nabil vorstellen. Nachdem es anfangs nur die passenden Krawatten, in der Folge dann passende Westen zu meinen Outfits waren, habe ich hier Krawatte und Weste genäht.
Zur Krawatte gibt es nicht viel zu sagen. Erstmals habe ich mich für die Hochzeit von Linda und Patrick an einer Krawatte passend zu meinem Kleid versucht. Hierfür hatte ich einen alten Binder meines Mannes vollständig aufgetrennt und diesen dann als Schablone verwendet. Dieser dient mir noch immer als Grundlage. Hier ein Bild vom ersten Versuch:
Während ich bei den letzten Binder den Stoff mit Vlieseline beklebt habe, sollte es hier perfekt werden. Ich habe (wie eigentlich auch anzuwenden ist) ein stärkeres Vlies in den fertigen Maßen des Binders lose eingelegt und dieses dann nur beim Zusammennähen der Seiten auf der rückseitigen Mitte, mitgefasst. Meinem Mann hat der nun doch deutlich voluminösere Binder sehr gut gefallen.
Nun zur Weste: Warum auf Altbewährtes zurückgreifen und damit auf Nummer sicher gehen. Schließlich war ich mit meinem Jumpsuit so gut vorangekommen, dass ich ein seit Jahren liegendes unberührtes Schnittmuster (Anzug & Weste) endlich ausprobieren wollte. Natürlich schwirrte mir der Gedanke im Kopf, dass mein Mann schlecht in einer Maßtabelle einzuordnen ist.
Da ist ein Bäuchlein was berücksichtigt werden will und ganz besonders weicht sein Brustumfang von der Norm der eigentlich vorgesehenen Größe ab. Es heißt daher für mich immer auf Figur anpassen, was zwangsläufig mit mehreren Anproben verbunden ist. Hier war es besonders schlimm, weil zur Nähzeit die Außentemperaturen täglich bei über 30 Grad und auch die Raumtemperaturen nur knapp darunter lagen. Mit Engelszungen habe ich versucht ihn bei Laune zu halten, verbunden mit der Hoffnung, dass die wenig gewährten Minuten ausreichend sind.
Natürlich habe ich hier neben den Besätzen die gesamte Weste mit Vlieseline beklebt. Sie sollte so an Festigkeit gewinnen, ohne jedoch steif zu wirken. Das hat meiner Meinung nach gut funktioniert. Für das Innenleben musste ich aufgrund von Zeitmangel Futterstoff aus dem örtlichen Geschäft wählen. Auswahl ist anders. Auch wenn man das Westenfutter nicht sieht, bin ich Fan von ausgefallenen Designs. Da fehlt es örtlich eindeutig an Möglichkeiten.
Insgesamt bin ich mit dem Schnittmuster zufrieden. Natürlich durften die Paspeltaschen nicht als Fake genäht werden. Käme für mich ohnehin nicht in Frage. So ganz leise schleicht sich dennoch der Gedanke ein, selbst einen Westenschnitt für meinen Mann zu konstruieren. Es reizt mich ein wenig in den Erinnerungen und alten Lehrbüchern zu kramen. Noch ist dieser Gedanke allerdings nicht laut genug 🙂
Im Leben hätte ich nicht für möglich gehalten, dass mich ich diese Art von Partnerlook so begeistern wird. Es ist ein wirklich schönes Gefühl. Hinzu kommt, dass es bislang auf all den Feiern und Bällen noch immer einzigartig ist. Von daher ist es inzwischen selbstverständlich geworden, dass mein Mann zu besonderen Anlässen auch ein Stück Stoff “reserviert” bekommt bzw. ich ähnlich aussehenden Stoff für ihn vernähe.
Ansonsten herrscht hier Nähflaute. Für den Sommer bin ich durch und auf Herbst habe ich noch keine richtige Lust. Es gibt ein neues Taschenschnittmuster. Das gefällt mir und wäre außerdem auch etwas für meinen Mann. Für unsere baldige Reise nach NYC wäre sie wirklich praktisch.
Liebst,
Birgit
Weste: burda style 8186
Foto u.a. Marlen Mieth
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