Heute nur ein kleiner Zwischenbericht. Momentan liegen hier 2 Projekte abwechselnd unter der Nadel. Der Trenchcoat wird ein Ostergeschenk und damit noch ein klein wenig Überraschung übrig bleibt, sind die Bilder in schwarz/weiß abgebildet. Inzwischen habe ich knapp 13 Stunden am Trench gearbeitet. Erstmals schreibe ich mir die einzelnen Arbeitsschritte und die Dauer mit, um Fragen: Wie lange hast du dafür gebraucht?, besser beantworten zu können. Vom Schnitt kopieren bis zur Vlieseline aufbügeln war ich insgesamt bereits 7 Stunden beschäftigt. Das hat mich schon überrascht. Eine weitere zeitaufwendige Hürde steht mir noch bevor – die handgestochenen Knopflöcher.
Etwas dringender ist allerdings mein Zweiteiler. Diesen möchte ich zur Taufe meiner Enkelin tragen. Es bleiben mir noch 10 Tage bis zur Abreise. Wenn ich überlege, dass ich gefühlt das gesamte Wochenende (abzüglich Essen, Haushalt usw.) allein mit der Jacke beschäftigt war, muss die Hose mit jeder Naht gelingen. Auch hier habe ich alle Teile mit meiner Neuentdeckung fixiert. In der aktuellen burda easy wurde Vlieseline und deren Verwendung (bebildert) vorgestellt. Ich habe mich für die H609 entschieden, sowohl für den Trench, als auch für meinen Blazer. Ich bin wahnsinnig begeistert. Das Material bleibt trotzdem weich und fast meine ich, dass das Material zudem aufgewertet wird, von der Griffigkeit und vom Fall.
Für meinen Blazer habe ich einen burda Schnitt verwendet. Hmmm, ich bin fast überzeugt, dass der Kragen einen Konstruktionsfehler hat. Trotz mehrmaligem Abgleich mit dem Schnittmusterbogen und der Feststellung, dass alle Zeichen und Zahlen exakt übernommen wurden, passte der Kragen nicht. Mehr darüber erfahrt ihr im Folgepost zum Zweiteiler. Letztendlich hat der Blazer einen Kragen. Wer jetzt glaubt, dass ich das Ärmeleinnähen aus dem “Handgelenk” schüttle… Den ersten Ärmel habe ich ganze drei Mal eingenäht, der Zweite lief dann besser. Vielleicht erkennt ihr auch, dass ich die Taschen anders als in burda und anderen Foren beschrieben, nähe. Hier bin ich noch immer im alt gelernten Schneiderhandwerk. Vorallem die Paspel unterscheiden sich in meiner Arbeit und auch das Futter lege ich unter die einzuarbeitende Tasche. Keine Ahnung, ob das nun besser oder schlechter ist, vermutlich will ich in solchen Momenten meinem erlernten Beruf ganz nahe sein. Gleiches gilt für das Markieren mit Heftfaden. Ich verbinde diese kleinen Zeichen mit Handwerkskunst 😉
Ach und einen Gedanken werde ich beim Nähen meines Zweiteilers nicht mehr los…
“Warum eigentlich nicht Paris?”
Bei soviel gutem alten Handwerk geht einem ja das Herz auf!😍 Es ost wirklich Wahnsinn wie viel Zeit das Zuschneiden und Fixieren in Anspruch nimmt, oder? Bei meinem Trenchcoat war es ganz genau so. Je besser alles vorbereitet ist umso leichter arbeitet es sich später.☺ Deine Bilder sehen wirklich schon sehr vielversprechend aus und ich freue mich auf die Fotos von den fertigen Ergebnissen.☺
Liebe Grüße
Nessa
Freu mich sehr über deinen Besuch auf meiner Seite 😄 Ich bin schon auf deinen Trenchcoat gespannt. Vermutlich hast du die Bilder noch nicht im Kasten 😉 Denn ich habe ihn noch nicht vollständig entdeckt. Ich bin selbst gespannt, wie mein Zweiteiler an mir aussehen wird. Noch spannender ist allerdings der Trenchcoat. So ohne Anprobe und unter Berücksichtigung einer Schwangerschaft bin ich wirklich auf die Passform gespannt. Bis zu den ersten Fotos wird es wohl noch dauern.
Liebe Grüße Birgit
Liebe Birgit, wieder einmal bewundere ich Dein handwerkliches Können und Deine Gewissenhaftigkeit. Deine beiden aktuellen Projekte machen neugierig auf die Endergebnisse. Mutig finde ich Dein Ostergeschenk – aus der Entfernung die Passform bei solch aufwändigem Projekt zu treffen, ist sicher nicht einfach. Besonders gespannt bin ich Deine Stundenabrechnung. So etwas habe ich noch nie gemacht, kenne aber die Fragen anderer auch und konnte bisher nie genau antworten. Ich glaube, selbst wir Macher unterschätzen den Aufwand vom Schnittkopieren bis zum letzten Bügelstrich. Beim nächsten umfangreichen Projekt schreibe ich auch mal mit. So, nun wünsche ich Dir viel Erfolg und freue mich auf Tragefotos. Liebe Grüße von Ina
Liebe Ina,
freue mich das ich dich neugierig mache. Ich habe inzwischen so viele Sachen genäht, dass ich anhand der Puppe relativ gut einschätzen kann, ob es passen könnte. Nur wegen der Schwangerschaft bin ich etwas beunruhigt.
Meine Stundenaufzeichnung ist nicht mein erster Versuch. Bereits beim ersten Trench habe ich die Minuten und Stunden aufgeschrieben, nur leider nicht konsequent bis zum letzten Stich.
Bis zur Veröffentlichung wird es allerdings noch etwas dauern.
Liebe Grüße Birgit
Liebe Birgit, das sieht schon jetzt toll aus!
2 fragen sofort: wo hast gabardin gekauft? ist er mit elastan?
und wo hast du die vlieseline besorgt?ich teste immer wieder die neue arten.bis jetzt bin ich bei der vlieseline immer zurückgekehrt zu der H410. ich tue mir echt schwer mit nicht gewebten fixiereinalgen…aber deine beschreibung hat mich sehr neugierig gemacht. immer hin entwickelt sich die wissenschafft immer weiter:-)
Oh Dankeschön, freue mich. Ich bin mir nicht sicher, ob es eine Gabardine ist. Auf jeden Fall ist es eine Bw mit 5 % Elasthan und ich habe sie überraschenderweise im Galeria Kaufhof gefunden. Gabardine zu finden ist ja fast ein Kunststück. Die Vlieseline gibt es definitiv online. Ich habe sie in zwei Stoffläden gefunden und denke, dass jeder gut sortierte Händler diese vorrätig hat. Probiere sie aus, du bist garantiert begeistert. Ich hätte es sonst nicht veröffentlicht.
Schön das du mich besucht hast 🙂
Liebe Grüße Birgit
Danke sher für deine antwort..
tja,, ich suche eine feingabardine ohne elastan a la burberry…kann wohl lange suchen.. du hast recht!
du hast geschrieben, es stand bei burda über vlieselinen. ich ahbe gestern die ausgabe 3 und 4/2017 geschaut und nicht gefunden.
könntest du bitte genauersagen,wo es darüber steht?
liebe grüße
julia
Nicht in der burda style. In der burda easy Frühjahr /Sommer. Die ist Ende Februar raus gekommen.
Dann suchen wir das gleiche Material 😂 Bekommt man sicher nur bei ausgewählten Stoffhändlern, die Beziehungen zu ausgewählten Großhändlern haben. Ich drücke dir die Daumen.
Liebe Grüße Birgit
Liebe Birgit,
ich bewundere die Genauigkeit und die Perfektion mit der du arbeitest. Die Bilder sind schon so vielversprechend, ich kanns kaum noch abwarten.
Die Art wie du die Paspeltaschen nähst, musst du mir bei Gelegenheit mal zeigen. Ich habe übrigens schon einige Schneiderinnen gehört, die bei bestimmten Arbeitsschritten die Burda-Weise als absolut umständlich bezeichnet haben. Von daher kann ich es gut nachvollziehen.
Ich drück dir die Daumen, dass alles rechtzeitig fertig wird. Uuuuund ich bin natürlich auf die Fotolocation gespannt. Die Welle aus deinem letzten Post hab ich auch schon ewig auf meiner Liste.
Lieben Gruß,
Julia
Liebe Julia, lieben Dank für deinen Kommentar. Ja so langsam gelange ich zu meiner “alten Form” zurück. Ansporn sind dabei auf jeden Fall all die perfekten Hobbyschneiderlein hier 🙂
Gern würde ich wissen wollen, wie Sebastian Hoofs Paspeltaschen näht, ob er nach der von mir gelernten Methode arbeitet oder ob diese Methode längst überholt und es inzwischen neue Techniken gibt. Vielleicht sollte ich auch mal ein Tutorial veröffentlichen?
Ich habe schon eine Fotoidee im Kopf, zumindest für meinen Zweiteiler. Ob alle Bilder dort entstehen werden, bin ich nicht sicher, aber es werden welche dabei sein, wenn die Technik dort vor Ort nicht ausnahmweise blockiert ist.
Ich bin ja ab kommenden Freitag in FFM. Wegen der Taufe bleibt nicht wirklich viel Zeit, aber vielleicht hast du ein Stündchen Luft (und es passt zu unserem Zeitplan), dann schreibe mir doch spontan via Handy. Dann kannst du meinen Zweiteiler auch anfühlen 🙂
Liebe Grüße Birgit