Die Vorplanung von Tag 3 hat mir besonders viel Freude bereitet, zu besonders waren noch immer unsere Erinnerungen aus 2019. An diesem Tag standen die Brooklyn Bridge und der Stadtteil Dumbo, Pier 35 und ein Food – Market auf unserem Programm. Laut Wetter App sollte uns ab Samstag Regen erreichen, so dass wir an den beiden folgenden Tage das sonnige Wetter in vollen Zügen genießen wollten. Statt Pier 35 und dem Food-Market holten wir uns Tickets für das One World Observatory, schlenderten zur Wall Street und konnten einen absolut überwältigten Schwager genießen. Ein reservierter Restaurantbesuch stand für 18 Uhr an. Den Tipp hierfür hatten uns unsere Kinder geliefert und an dieser Stelle müssen wir uns auch über das derzeitige TIP in NYC austauschen. Aber der Reihe nach.
Mit der Subway ging es in Richtung Brooklyn. Hier konnten wir uns auf meinen Mann verlassen. Ich nannte ihm das Ziel und er recherchierte die Linien und Stationen. Wir sind gerne mit der Subway unterwegs, aber hin und wieder gab es verzweifelte Momente. Seid 2019 hatte ich ohnehin Respekt vorm Durchziehen der Karte an den jeweiligen Subway-Stationen. Hier hilft weder zu schnell, noch zu langsam, einfach entspannt durchziehen und durchgehen…Klingt einfach, aber manchmal bleibt der Zugang dennoch versperrt. So auch an diesem Tag. Man wird ja von den weiteren Teilnehmern für etwas dümmlich hingestellt 🙂 Das hilft in der jeweiligen Situation besonders gut. Während also die anderen 3 erfolgreich den Durchlass passiert hatten, blieb mir der Zugang auch nach langsam, mittel, schnell verwehrt. Die Karte meiner Mitreisenden hätte ich erst nach 18 Minuten am gleichen Eingang verwenden können. Und so steht man als verzweifelter Tourist mit mittelprächtigen Englischkenntnissen und dann kommt ein New Yorker daher, zückt seine Metro Card und ermöglich mir den Zugang 🙂 So sind sie, die New Yorker und das war tatsächlich kein Einzelfall. Wir hatten gleiches Problem 2019 und auch bei der Rückreise am Zugang zur Air Train. Die 10er Karte war bezahlt, aber die Schranke blieb zu. Das Servicepersonal am Zugang zur Air Train kam auf uns zu und nach kurzem Blick auf unsere Metro Card wurde uns der Zugang händisch geöffnet.
Mein Mann legte meine 7 Tage – Metro Card beim Service einer Station vor und konnte in Erfahrung bringen, dass die Karte nicht mehr funktionstüchtig ist. Er erhielt ein Antragsformular zur Erstattung, immerhin. Nun schiebt bitte keine Panik. Die Karten sind gut, nur sollte man magnetische Teile (Handyhalter in meinem Fall) nicht gemeinsam mit Cards aufbewahren. Nachdem auch meine Zimmerkarte nicht mehr funktionierte, kam uns die Erleuchtung.
Obwohl wir ja 2019 an gleicher Stelle waren, mussten wir uns örtlich erneut orientieren. Unbedingt wollten wir den Beiden diesen nachfolgenden Anblick zeigen und mussten zunächst nach dem “direkten” Weg suchen. In diesem Jahr schafften wir ein weiteres mal Dumbo und konnten das Empire State Building mit beginnender Abend – Beleuchtung festhalten.
Wusstet ihr, dass man auch als Fußgänger über die Manhattan Bridge laufen kann? Mir war das bis zu unserer Reise in die Southamptons nicht bewusst. Da hatten die 3 Glück, sonst hätten sie das ausprobieren müssen 🙂
Der Ausbau alter Industriegebäude gelingt den Amerikanern mit besonders viel Charme. Auch hier wurde so ein Objekt zum Market (Time Out Market) ausgebaut. Der Food Bereich lässt keine Wünsche offen. Ich hatte im ersten Teil zum Verzehr von Speisen geschrieben. Das hier ist wirklich eine sehr gute Alternative, wenn ihr kein Restaurant buchen möchtet bzw. keinen Platz im Restaurant finden könnt. Vermutlich ist das Essen hier auch die preislich etwas bessere Alternative. Was wir in diesem Jahr auch entdecken konnten, dass auf dem Time Out Market eine Rooftopbar ist. Auch wenn sie nicht geöffnet sein sollte, könnt ihr die Stufen dennoch nach oben gehen. Manchmal muss man einfach neugierig sein, so jedenfalls hatte ich dieses kleine Highlight entdeckt.
Die Smoothie Bar im Market hatte es uns besonders angetan. So ging eine Bestellung bei Cha Cha Matcha von 4 Matcha Greens Smoothie raus. Wir Frauen waren uns einig, dass Matcha gesund sei. Neben Matcha waren in dem Smoothie Avocado, Spinat und Erdnusscreme enthalten. Cheers, auf uns…
Über 70 USD waren einfach zu viel, als dass dieses Grünzeug in der Tonne landet. Ich musste mich wirklich quälen und war die Letzte. Es war in der Konsistenz dickflüssig, schmeckte wie frisch gemähte Wiese (vermutlich schmeckt), ein wenig nach Avocado und Spinat und im Abgang ein Hauch Süße von Erdnusscreme. Keiner hat im Anschluss über Bauchweh geklagt und alle waren gut gesättigt und möglicherweise etwas beflügelt 🙂 Der Dumbo Park ist im Übrigen auch immer wieder ein fantastischer Ort zum Verweilen. Der Blick vom Ufer des Hudson auf die Skyline von Manhattan ist überwältigend.
Wir hätten ewig verweilen wollen, aber unter Anbetracht der vielen Tagespunkte, begannen wir den Rückweg über die Brooklyn Bridge. Auch ahnten wir, dass der Rückweg eher einem Spaziergang gleichen wird. Die Aussicht ist einfach fantastisch und wird zumindest für uns niemals langweilig sein. Zu viert bestaunten wir das imposante Brückenbauwerk und hielten viele Momente im Bild fest. Eine Änderung konnten wir im Übrigen auch feststellen. Die Radfahrer haben inzwischen eine eigene Spur. Das macht das Schlendern über die Brücke um einiges sicherer.
Glückselig ging es von dort zum One World Observatory. Nachdem wir NYC schon beim Nacht gesehen hatten, fehlte noch der Blick von oben bei Tageslicht. 2019 hatten wir das One World Observatory im Anschluss an das 9/11 Memorial Museum besucht. Beides kann wirklich separat und damit wetterabhängig aufgesucht werden. Von der Auffahrt waren beide Erstbesucher natürlich fasziniert und auch für uns war es eine willkommene Wiederholung.
Bis zu unserer Tischreservierung bei Ivan Ramen um 18 Uhr war noch Zeit, so dass wir noch bis zur Wall Street spazierten. Den Hype um ein Foto mit Händen am Hoden des Charging Bull können wir allesamt nicht nachvollziehen. Und die Schlange für ein Foto war ziemlich lang. Insgesamt ist ein Besuch der Wall Street aus meinen Augen ziemlich unspektakulär. Auch die größte Börse der Welt (New Yorker Stock Exchange) kann diesen Eindruck nicht wett machen. Das Fearless Girl kann zwischen Touristenströme schnell übersehen werden.
Und so schlenderten wir um die Wall Street, gönnten uns einen Kaffee (leider nur bei Starbucks) und plötzlich bekommt sich mein Schwager vor lauter Überraschung und Freude nicht mehr ein…Ihr erinnert euch, mein Schwager der nur wegen seiner Frau diese Reise antreten musste (wollte). Ich liebe dieses folgende Foto. Es zeigt so viel mehr als nur Freude.
Ich konnte mit dem Gebäude überhaupt nichts anfangen und wäre wohl unbeeindruckt daran vorbei gelaufen. Mein Schwager hatte sich erst im Flugzeug einige Teile der Serie mit John Wick reingezogen. Nun stand er vor dem The Continental und hatte es selbst erkannt. Unbedingt wollte er von sich und dem Hotel Fotos. Ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals um ein Foto von sich gebeten hat 🙂
Dann endlich war es Zeit für das Restaurant von Ivan Ramen. Online hatten wir einen Tisch für 18 Uhr reserviert. In der Bestätigungsmail wurde nett darauf hingewiesen, dass bei 4 Personen der Tisch für nur 90 Minuten reserviert wird und wir unbedingt pünktlich sein müssen. Je näher wir der Örtlichkeit kamen, desto öfter haben wir uns gefragt, wo uns unsere Kinder hingeführt hatten. In dieser Gegend waren wir zuvor noch nie. Da in jedem von uns ein kleiner Almann steckt, waren wir überpünktlich vor Ort. Einlass wurde uns mit der Begründung, dass die Köche noch nicht anwesend seien, nicht gewährt. Also noch etwas in der Gegend schlendern. Aber nur auf der großen Hauptstraße, so mein Mann. Dem Größten und vermutlich Stärksten unter uns, war die Gegend nicht geheuer. Eine ganze Stunde in einer Gegend verbringen, welche uns etwas suspekt vor kam, kann ziemlich anstrengend sein. Unser Weg führte uns also ein wenig zurück, an nett aussehenden Lokalitäten vorbei, u.a. einem Irish Pub. Schade das wir noch einen Termin wahrnehmen mussten 😉
Nun zu den kreativ hausgemachten Nudelsuppen und kleinen Gerichten im Izakaya-Stil. Wen es interessiert, googelt gern mal nach Ivan Ramen. Seine Biografie ist wirklich beeindruckend. Nun zu seinem Flaggschiff in der 25 Clinton Street, New York. Unsere Bedienung war absolut bemüht. Charmant erklärte sie uns die Vorspeisen und Suppen und vergaß auch nicht zu erwähnen, welches ihre liebsten Speisen waren. Auch erwähnte sie, dass manche Dinge eigentlich nicht ihr Geschmack seien, aber als sie diese Dinge hier zubereitet gekostet hatte, waren es die Lieblingsspeisen. Eingelullt bestellten wir entsprechend ihrer Empfehlungen. Die Vorspeisen waren wirklich köstlich und natürlich hatten wir noch nie zuvor so zubereitete Suppen probiert. Während meine Suppe nicht meinen Geschmack getroffen hat, waren die anderen 3 begeistert. Den angefragten Nachtisch mussten wir dankend ablehnen, weil wirklich satt. Ungefragt und noch nicht angefordert flatterte – zack – die Rechnung auf den Tisch. Von der anfänglichen überschwänglichen Nettigkeit war nichts mehr übrig geblieben.
Inzwischen hatten wir einige gastronomische Rechnungen serviert bekommen und kannten zur genüge die Angebote zur Auswahl vom TIP (zu deutsch: Trinkgeld). Während 2019 als Empfehlung zwischen 10% bis 18% Trinkgeld auf den Rechnungen vermerkt war, beginnt der Auswahl-Button in der Regel bei 18 % und endet oftmals bei 25%. Es gibt manchmal auch die Auswahl “ohne” bzw. bei Kartenzahlungen kann auf dem ausgehändigten Bon dann das Tipp entsprechend entweder angekreuzt oder komplett mit einem Strich abgewählt werden. In den 10 Tagen konnten wir nur 2 Mal feststellen, dass weder Tipp ausgewiesen, noch Tipp als Button empfohlen worden ist. Nahezu bescheiden stand am Tresen ein Tipp-Becher, so gesehen bei einer Bohnerie und tatsächlich bei Shake Shack (Burger Restaurant).
Spätestens seit 2019 hat sich unser Verhältnis zum Trinkgeld in Deutschland grundlegend geändert. Den nächsten Schub bezüglich der Höhe gab es unsererseits nach Corona. Glücklich über die Lokalitäten, welche überhaupt überlebt haben und dankbar, dass es überhaupt noch Servicekräfte gibt. Dennoch mussten wir in NYC hin und wieder schlucken. Zum einen über die unter Berücksichtigung z.B. vom Service hin und wieder dreiste Forderung und der Vorschlag der 25 %. Hier ein Beispiel für euch: Bei 200 USD und 25 % sind das 50 USD. Jetzt nehmt z.B. Starbucks, wo ihr euch den Kaffee am Tresen abholt. Der Service besteht sozusagen in der Zubereitung der Bestellung. Ich konnte nach unserem Urlaub lesen, dass die Entwicklung des Tipp der Corona Zeit geschuldet ist. Um den Lokalitäten das Überleben zu ermöglichen, gaben die New Yorker freiwillig großzügiges Trinkgeld. Diese Großzügigkeit wurde nach Corona von scheinbar sehr vielen Lokalitäten übernommen und findet sich nun auf den Rechnungen als Auswahlmöglichkeit oder bei Kartenzahlung als Button wieder. Wir konnten nach unserem Urlaub auch lesen, dass der (vergleichbar in D) Mindest- Stundenlohn keine 8 USD beträgt und das bei den Jobs, von welchen von Trinkgeld auszugehen ist, der Stundenlohn unter 3 USD liegt. Wir können das eigentlich gar nicht glauben. 8 USD in New York, damit kann man nicht überleben, weil so viel Stunden hat der Monat ja gar nicht. Vielleicht liest hier jemand mit Insider Wissen und kann uns über den tatsächlichen Verdienst aufklären.
Wir haben mehrmals mit Freude den 25 % Button gewählt und die strahlenden Augen des Personals machten uns happy. Es gab aber auch Momente, wo wir uns tatsächlich genötigt gefühlt haben. Das Mexikanische Restaurant z.B., bei dem wir am Tag vor unserer Abreise gut gespeist hatten, auf dessen Rechnung aber bereits 20 % einer Gebühr berücksichtigt wurden und dann nochmals die Auswahl von Tipp in Höhe bis 25 % aufgelistet war. Dies fiel uns nur auf, weil zum Bezahlen ein Scan-Code angegeben war. Ohne Anschrift kamen wir nicht weiter. Mein Mann ist ja bei diesem Technikkram hartnäckig und schaute sich den Scan Code mehrmals an. Dann fiel ihm diese Gebühr auf. Wir waren nicht bereit, einen weiteren Obolus zu zahlen.
Als Vorspeise gab es Guacamole mit Tacos und als Hauptspeise hatten wir alle gemeinsam Hühnchen mit Fries, 2 Bier und 2 Cola = insgesamt 202, 74 Euro.
Der kommende Post wird nochmals nur einen Tag umfassen. Dort gibt es ein gemeinsames NEUES Erlebnis. Das fanden wir soooo gut, dass es ein weiteres Mal ausprobiert wurde. Außerdem macht es die Hotelauswahl für zukünftige Buchungen interessant. Nach diesem Post gibt es 3 ,5 Tage Regen, Regen und nochmals Regen. Zwangsläufig wenig Fotos, aber ggf. einen wertvollen Tipp für euch 🙂 Ach ja und dann muss ich über meine weitere Abend – Reservierung schreiben. Da gab es von Herzen 25 % und viel zum Lachen 😉
Liebste Grüße
Birgit
Das mit dem Anklicken der Prozentsätze fürs Trinkgeld gibt es inzwischen auch in diversen an der Theke Abhol Kaffeebars hier bei uns, da mehr mit Karte bezahlt wird, aber überall kann man noch 0 anklicken, 25 % ist aber auch möglich. LG Anja