Anders als in Teil 4 angekündigt, schreibe ich noch nicht über die weiteren traditionellen Highlights in Tokio. Alles schön der Reihe nach.
Zurück aus dem zauberhaften geschichtsträchtigen Kyoto stand für Donnerstag ein erster wichtiger Termin für den eigentlichen Grund unserer gemeinsamen Reise an: der Erhalt der Startnummer. Daher waren wir an diesem Tag nicht ganz so unabhängig in unserer Planung. Der Donnerstag gestaltete sich somit als bunter Mix aus digitaler Kunst, entschleunigten Momenten und vor allem einer intensiven Nutzung unterschiedlicher Bahnen Tokios.
Kein Tag ohne Frühstück und so führte uns unser Weg in das Aoyama Café (Blue Bottle Café). Hatte ich schon mitgeteilt, dass Japan scheinbar ausgezeichnet Kaffee zubereiten kann? In dem Café bestand sogar die Möglichkeit, unter anderem Bohnen zu kaufen. Seit Einzug unserer Siebträger Maschine ist das ein gern gekauftes Souvenir. Blue Bottle Coffee, das 2002 in Oakland, Kalifornien, USA, gegründet wurde, feiert dieses Jahr sein 21-jähriges Jubiläum. Zu Hause konnte ich dieses Interview von dem Japaner Mo Soejima finden: “Bei Blue Bottle Coffee legen wir bei unsere Speisekarte genauso viel Wer wie bei unserem Kaffee. Wir verwenden so viel heimische Zutaten wie möglich von Produzenten, die wir kennen und lieben und stellen jedes Produkt in unsere eigenen Küche sorgfältig von Hand her.” Ich möchte behaupten, dass diese Aussage nahezu grundsätzlich der japanischen Küche unterstellt werden kann. Ihr versteht sicher, dass wir zufrieden und gesättigt den Tag beginnen konnten :).
An diesem Tag gab es ein besonderes Highlighte für unsere Jüngsten. Natürlich auch für uns. Davon berichte ich im Post – Japan mit Kids. Zwischenzeitlich trennten sich unsere Wege und während mein Schwiegersohn viel Zeit auf der Marathonmesse verbringen durfte, fuhren wir zu sechst nach Odaiba, einer künstlich angelegten Vergnügungsinsel in der Bucht von Tokio. Mit Blick auf die Regenbogenbrücke, der Freiheitsstatue, Food und einem Spaziergang an einem künstlich angelegten Sandstrand, genossen wir den relativ stillen Moment. Wir verpassten auf dieser künstlich angelegten Insel z.B. das Riesenrad, spektakuläre bauliche Designs, Technik, den Roboter Asimo und heiße Quellen. Selbst die Shopping – Mall ließen wir aus.
Endlich wieder vollständig fuhren wir zum exklusiven Einkaufsviertel der Stadt, GINZA. Inzwischen war es dunkel, so dass die exquisiten Häuser aufgrund der Leuchtreklame von weitem sichtbar waren. In Ginza sind viele japanische und internationale Nobelmarken vertreten. Mit Kleinkindern ist Shoppen nur bedingt schön. Zudem ist ja auch die Reise – Freimenge bei der Rückkehr nicht unwichtig, so dass intensives Shoppen ohnehin nicht Thema gewesen ist.
Den Abschluss bildete ein italienisches Abendessen im Ginza Six. Nudeln mit Tomatensoße für die Kids. Aus dem ursprünglich geteilten Menü, wurden dann doch zwei vollständige Bestellungen aufgegeben. Nach Tagen mit Reis war es garantiert eine willkommene Abwechslung. Der Service war großartig, die Zubereitungen köstlich und wir fanden allesamt an einer großen Tafel Platz. Ganz ehrlich, in Japan ist der Kunde/Gast nicht König sondern Kaiser. In einer feinen sehr angenehmen Art verstehen es die Japaner dann abschließend sich zu bedanken. Ein Thema was mich immer noch zum Nachdenken bringt. Aus der Feinkostabteilung gab es dann noch Matcha-Eis.
An diesem Tag haben wir wirklich viel Zeit in der Bahn verbracht, das war aber dem wichtigsten Tagespunkt geschuldet und insgesamt nicht tragisch. Zudem wollten wir uns die Freiheitsstatue ansehen und ich fand den klitzekleinen Hauch von Pazifik (Bucht von Tokio) sehenswert. Mit den Möwen hatte es sogar ein Gefühl von Meer :).
In Kürze folgt Teil 6,
Birgit
Unser Hotel war in Ginza, in einer Nebenstraße. Das war ganz praktisch, vor allem weil der Bahnhof auch nicht weit war. Die Fassaden der Shopping Tempel habe ich intensiv betrachtet, drin waren wir eher nicht. Außer bei Muji, die dort gekaufte Leinenbluse liebe ich. Die grüne Wand des Swatch Shops fand ich auch faszinierend. Die Architektur von Shingeru Ban auch. An unserem letzten Abend waren wir in einem Izakeya und haben uns mit einigen japanischen „Tapas“ gesättigt. Ein wunderbarer Glücksgriff. Was du schreibst von den japanischen Restaurants kann ich bestätigen. War eigentlich immer toll und sehr aufmerksam. Die Freiheitsstatue haben wir allerdings nicht gesehen. Dafür einen weiteren tollen Park am Hafen. Ach, Japan. Mir juckt es langsam in den Fingern, unsere Reisebeschreibung auch endlich zu vervollständigen und auch endlich mit mehr Fotos zu bestücken 😉 Bis dahin erfreue ich mich an deinen Berichten 😊
Liebe Grüße, heike