Bevor ich über unsere Regentage schreibe, möchte ich mich bei allen Leserinnen und Lesern bedanken. Besonders gerührt bin ich über eure Kommentare, sei es auf Instagram oder unter meinen Blog Post. Wenn ich dann auch noch lesen darf, dass mit Spannung der nächste Teil erwartet wird, dann macht mich das fast sprachlos. DANKE. Fragt mich gern, wenn euch etwas noch tiefgründiger interessiert, weil ihr selbst mit einer Reise nach NYC liebäugelt.
Bevor ich nun zu unseren Aktivitäten bei Regen komme, muss ich erwähnen, was für ein Glück wir am Ende der Reise hatten. Nur Stunden nach unserem Abflug war NYC zu Teilen überschwemmt. Bestimmt habt ihr in den Medien Bilder und Videoaufnahmen gesehen. Auf unserer Wetter – App waren nur zwei von drei möglichen Regentropfen angezeigt. Entsprechend überrascht waren auch wir von den tatsächlichen Wassermassen die NYC erreicht hatten. Wir konnten im übrigen von Jutta erfahren, dass es in NYC in diesem Jahr ungewöhnlich viel geregnet hat. Nur deshalb seien auch der Central Park und die Grünanlagen so grün. Jutta spielt im V. Teil eine Rolle, unser Tagesausflug nach Southampton.
Ihr werdet es vermuten, bei Regen sind Museen natürlich die perfekte Alternative und davon gibt es in NYC schließlich reichlich. Unser erster Weg führte uns am frühen Morgen unseres 5. Tages zuerst zum 9/11 Memorial. Geschockt über die wirklich lange Schlange, reihten wir uns bei strömenden Regen entsprechend ein. An einem Monitor wurden die aktuell zur Verfügung stehenden Tickets zur jeweiligen Uhrzeit angezeigt. Unsere Wahl fiel daher auf 14 Uhr. Mit einem VIP-Ticket hätten wir jederzeit entspannt an der Schlange vorbei gehen können. Da wir aber auch hier unseren Sightseeing – Pass einsetzen wollten, war Ausdauer gefragt. Ihr merkts, der Pass selbst ist keine Eintrittskarte. Diese werden nach Vorlage des Passes erst ausgehändigt.
Bis zum Einlass war somit noch Zeit, so dass wir den Oculus – Bahnhof besuchten. Wir konnten uns nicht erinnern, dieses auffällige strahlend weiße Gebäude 2019 gesehen zu haben. Die Oculus bedient mehrere U-Bahnlinien und PAT-Nahverkehrszüge. Außerdem ist sie mit einem Terminal der NYC Ferry verbunden. Angeblich betreten bzw. verlassen 250.000 Pendler die Oculus. Im Oculus gibt es außerdem eine Vielzahl von Geschäften und einen Food – Bereich. Zum Glück hatte mein Mann Tage zuvor Bilder vom Ground Zero gemacht und zufällig das Oculus – Gebäude ins Bild gerückt.
Obwohl wir uns bereits 2019 das Memorial angesehen hatte, wollten wir Schwester und Schwager begleiten. Gute Entscheidung, denn das Museum hatte sich in einigen Teilen verändert. Zum einen werden jetzt für 10 USD sehr informative Audio-Guides (vermutlich in allen Sprachen) zur Verfügung gestellt und die Ausstellung ist außerdem gewachsen, sowohl an Informationen als auch an Ausstellungsstücken. Hört unbedingt genau auf den Guide und folgt seinen Anweisungen. Es könnte ansonsten passieren, dass ihr einen informativen Teil (Kurzfilm) der Ausstellung überseht. Obwohl wir das Museum bereits besucht hatte, war es erneut eine sehr bedrückende Atmosphäre.
Auch im Grand Central Terminal lässt es sich bei Regen perfekt aushalten und nebenbei konnten wir am Reiseplan einen Haken setzen. Im Food Bereich fühlten wir uns nicht wirklich gut aufgehoben, so dass unser Abendmahl unweit vom Hotel, bei Shake Shack erfolgt ist – Burger und Fries gehen immer. Auf dem Weg zum Hotel kamen wir an der St. Patrick`s Cathedral vorbei. Aufgrund des Gottesdienstes gab es für uns nur ein kurzes Verweilen. Für einen ersten Überblick und für Fahrten mit Macy`s hölzernen Rolltreppen hat es außerdem gereicht. Während wir 2019 einige USD im Macy`s ausgegeben hatten, war unser Umsatz in diesem Jahr sehr überschaubar. Dann endlich saßen wir wieder in der “heimischen” Hotelbar und planten gemeinsam den 6. Urlaubstag. Ein Erlebnis außerhalb des Reiseplanes – Shoppen 😉
Shoppen in einem großen Einkaufscenter, davon träumte mein Mann bereits 2019. Bislang blieb sein Wunsch unerfüllt. Hätte es diese Regentage nicht gegeben, wüssten wir also immer noch nicht, was wir schon 2019 verpasst haben. Unsere Wahl fiel auf The Mills at Jersey Garden, einem zweistöckigen Indoor-Outlet-Center in New Jersey. Zu Fuß ging es nach dem Frühstück zum Port Authority Bus Terminal. Einmal mehr hat sich am Ticketautomat die Hilfsbereitschaft der New Yorker gezeigt. Wir wurden im Eingangsbereich direkt von einem New Yorker angesprochen, ob wir nach Jersey Garden wollen. In einer Geschwindigkeit hat er für uns die Tickets am Automaten ausgewählt. Möglicherweise verdient er sich auf diese Art ein Taschengeld. Wir fanden es gut und haben uns bedankt. Es gibt noch viele weitere Automaten, falls ihr Tip sparen möchtet 😉 Für insgesamt 56 USD konnten wir vier den Bus (Linie 111 am Gate 223) zum Shopping Center (Hin- und Rückfahrt) buchen. Die Fahrt hat ca. 40 Minuten gedauert.
Der Bus Terminal ist unfassbar riesig und wir waren gespannt, ob wir uns zurecht finden werden. Die Ausschilderung könnte nicht besser sein. Die aktuellen Fahrten werden auf großen Anzeigetafeln mit dem entsprechenden Zugang angezeigt.
Ich bin mir nicht sicher, ob mein folgender Tipp für meine Follower aus der Nähcommunity überhaupt interessant sein wird. Wenn ich allerdings an das Kaufverhalten der anderen Drei denke, muss es hier erwähnt werden. Vermutlich würde ich bei einem weiteren Besuch in NYC das Shoppingcenter an einer der ersten Reisetage einplanen. Möglicherweise würde mein Mann darauf bestehen 😉 Wir haben zu wirklich guten Preisen eingekauft. Das Center ist wahnsinnig groß und definitiv kann man dort entspannt einen gesamten Tag verbringen. Wir waren längst nicht in allen Geschäften und haben dennoch 5,5 Stunden dort verbracht. Ich habe noch nicht recherchiert, wohin Busse vom Port Authority Bus Terminal fahren. Spannend ist sicher auch eine Zugfahrt vom Grand Central Terminal. Was soll ich sagen: SEE YOU AGAIN.
Kommen wir nun zu meiner Tischreservierung. Schon 2019 sind wir oft an diesem wundervollen Ort vorbeigekommen. Auf dem Dach konnte man eine Rooftop Bar erkennen. Das hatte mich damals schon interessiert und der Besuch einer Rooftop Bar stand, wie auch in diesem Jahr, auf meinem Reiseplan. Nach der Busfahrt ging es noch schnell ins Hotel und neu eingekleidet zur Tischreservierung. Nach kurzem Gespräch und dem Vorzeigen der Eingangs-Mail wurde uns der Einlass gewehrt und der Tisch im hinteren, etwas abgeteilten Bereich gezeigt.
Nachdem die Getränke ausgewählt und serviert wurden, waren wir für die Essenbestellung bereit. Während mein Mann sein Fleisch (hier Burger) grundsätzlich “medium” bestellt, gehe ich immer auf Nummer sicher, “durch”. Keiner von uns hatte die Bezeichnung parat, sie fiel uns an dieser Stelle nicht ein. Die fragenden Augen des Kellners machten es auch nicht besser. Mein Mann hatte dann eine gute Idee und war sich sicher, dass es verstanden wird. Mein Burger sollte “long time” gebraten werden. Was für eine kreative Bezeichnung, was für ein Spaß.
Natürlich wurde nahezu an jedem Ort der Restroom aufgesucht. Mein Mann machte sich als erster auf den Weg. Grundsätzlich haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Örtlichkeiten immer für positive Überraschungen gut sind. Nachdem er zurück war, zeigte er uns mit Freude ein Video von den Örtlichkeiten. Ob es bei den Ladies auch so besonders ausschaut?
Auch nachdem wir die Bilder vom Restroom der Ladies angeschaut hatten, dämmerte es noch nicht. Dann erst sah mein Mann die auf den Monitoren gezeigten Buchstaben LGBTQ. Ich hatte uns einen Tisch in einer Gay-Bar reserviert: “The Dickens”. Erneutes Lachen.
Irgendwie nahm ich an, dass wir innerhalb der Buchstaben auch bezeichnet sind. Weit gefehlt, denn LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgeschlechtlich und queer. Reisen bildet, da haben wir es wieder. Wie gut, dass ich mich nur auf die Bewertung konzentriert hatte. Vermutlich hätten wir nicht den Mut aufgebracht, diese Bar aufzusuchen. Der Koch persönlich brachte mir mein Essen mit dem Hinweis “long – time”, erneutes gemeinsames Lachen. Bestimmt haben wir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen 🙂 Die Rechnung wurde uns übrigens erst nach Aufforderung übergeben – sehr angenehm, wie der gesamte Aufenthalt.
Erfolgreich hatten wir zwei absolute Regentage mit vielen Erlebnissen gefüllt und mussten traurig feststellen, dass auch der Montag durchweg feucht vorausgesagt wurde. Um uns nicht zu überfordern, wählten wir für den 7. Reisetag einen Besuch im Guggenheim. Viel zu spät stellten wir fest, dass das Guggenheim nur zu einem kleinen Teil besucht werden kann. Aktuell wurde an der neuen Ausstellung gearbeitet. Der spannende Teil lag tatsächlich in den Vorbereitungen der neuen Ausstellung. Ob wir jemals begeisterte Museumsbesucher werden? Wir nutzten eine Fahrt mit der Staten Island Ferry zum Zeitvertreib, schipperten mit der NYC Ferry zurück und unter dem Motto es gibt kein schlechtes Wetter spazierten wir erneut auf der The Highline bis zum Chelsea Market, weil wir dort unbedingt ein weiteres Mal essen wollten. Ralfi freute sich vor Ort über seine erfolgreiche Bierbestellung in Muttersprache und unterhielt ganz offensichtlich die gesamte Bedienung. Ein weiteres gemeinsames Highlight mit großem Erinnerungsfaktor.
Den Regen haben wir nur mit der Hoffnung ertragen, dass der bereits seit Monaten gebuchte Ausflug am Dienstag trocken verläuft. Die Hamptons und dann Regen, das wollten wir uns nicht vorstellen. Im kommenden Post schreiben ich über unsere Reise in die Hamptons. Die Serie “Revenge” spielt in den Hamptons und ich wollte unbedingt irgendwann schauen, ob es dort tatsächlich so aussieht 🙂 Meine Schwester war von meiner Idee begeistert und glücklicherweise konnten wir unsere Männer überzeugen. Nach den Hamptons wird es dann noch einen sonnigen abschließenden Post von Tag 9 und 10 (Rückreisetag) geben. Danach muss ich mich ganz dringend um meine anstehenden Nähprojekte bemühen.
Liebste Grüße
Birgit