Mit unserem 10 tägigen Aufenthalt wollten wir uns die Zeit für einen Ausflug fern ab von NYC gönnen. Unter Berücksichtigung der für uns wichtigsten Sehenswürdigkeiten sollte ein “Abwesenheitstag” möglich sein. Ich hatte mir schon lange die Hamptons als Ziel vorgestellt. Zu gern wollte ich wissen, ob es dort tatsächlich so aussieht, wie in der Serie “Revenge” gezeigt. Meine Schwester war direkt begeistert und mein Mann fand es auch okay. Mein Schwager war ja ohnehin zu Allem bereit 🙂 Über Loving New York wurde uns eine Tagestour in die Hamptons angezeigt. Das las sich für uns alles solide, d.h. die Bewertungen waren gut. Über die Buchung eines Autos hatten wir auch kurz nachgedacht. Als ich dann lesen konnte, dass die Parkplatzsituation vor Ort nicht so grandios ist, d.h. sehr eingeschränkt und man keine Kenntnis hat, wo man ungehindert ans Meer gelangen kann, war das Thema vom Tisch.
Die Tour wird nur Dienstag durchgeführt und damit wurde uns die Entscheidung direkt abgenommen. Die Abbuchung des Betrages war erst kurz vor Reise vorgesehen. Auch erfolgte der Hinweis, dass sie nur durchgeführt wird, wenn ausreichend Buchungen erfolgen. Blieb uns vorerst nur die Daumen zu drücken.
Angepriesen wurde die Reise mit folgendem Inhalt: “Lass New York City für einen Tag hinter dir und entdecke auf dieser Tour, warum die Reichen und Berühmten Long Island zu ihrem Zuhause machen und nimm dir Zeit zum Shoppen in Sag Harbor und den Tanger Outlets.” Im Preis inbegriffen war zudem eine Weinverkostung.
Die Beschreibung zum Treffpunkt war perfekt und so ging es pünktlich halb sieben vom großen Busbahnhof im Reisebus los. Wir hatten uns eine deutsche Reiseleiterin gewünscht, dass es tatsächlich geklappt hat, war einfach grandios. Jutta hat uns über den gesamten Tag mit ihrem Wissen sehr gut unterhalten. Das wir direkt hinter ihr saßen, war von besonderem Vorteil 🙂
Unser erster Stopp war für eine Frühstückspause vorgesehen. Wir hielten in Riverhead (Long Island) im Panera Bread und waren von den leckeren Frühstücksangeboten überrascht. Bislang kannten wir ja nur das Frühstück im Hotel. Mit diesem Wissen lässt sich direkt auf kommende Urlaube in Amerika aufbauen 🙂 So eine Busreise ist natürlich auch gut geeignet, um fehlenden Schlaf nachzuholen. Ich war viel zu aufgeregt, als das ich eine Auge hätten zu machen können.
Die Pause war kurz, aber ausreichend. In Southampton angekommen fuhren wir mit dem Reisebus zunächst durch die Straßen des “alten Geldes”. Danach führte uns der Tour Bus durch die berühmte Meadow Lane (Bild 2 obere Reihe) , wo Häuser reicher “Billardiere” zu bestaunen waren. Jutta erzählte uns, dass die Villen der Reichen (vom alten Geld) eher bescheiden (für mich im Stil der feinen kleine Fischerdörfer) gebaut worden sind. Es war nicht üblich sein Vermögen nach Außen zu präsentieren. Dann kamen die neuen Reichen und ließen sich übergroße Villen u.a. in Strandlage der Meadow Lane bauen. Jeder sollte sehen wie vermögend man ist. Jutta zeigte uns auch das Anwesen von Calvin Klein (rechtes Bild untere Reihe auf dem letzten Stück zu sehen) und auch ein Grundstück, dessen Prachtvilla nie fertig geworden ist und seit Jahren zum Verkauf steht (Bild rechts obere Reihe). Der Vorteil den Reisebus zu wählen spricht für sich, denn weder mit Rad noch im Pkw kann man überhaupt einen Blick auf diese Villen erhaschen. Die Buchsbaumhecken werden erst ab einer Höhe von 2 Metern gepflanzt. Der Markt für diese hohen Buchsbäume boomt. Auch die Parksituation wurde bestätigt. Es gibt am Strand nur ganz wenige Parkflächen und diese werden mit den Jahres-Park-Marken der Anlieger zumeist belegt. Also Tourist hat man in der Hochsaison tatsächlich keine Chance auf einen der begehrten Plätze. Das Auto irgendwo abzustellen kann sie nicht empfehlen. Die Carabiniere haben wenig zu tun und sind entsprechend zügig dabei, wahllos abgestellte Fahrzeuge aufzusuchen.
Die Billardiere reisen natürlich nicht mit dem Auto an, sondern meist mit dem Wasserflugzeug oder dem Hubschrauber. Nach dem ersten Septemberwochenende wird es allerdings still in den Hamptons und so konnten wir “unter uns” am Coppers Beach den Atlantik bestaunen. Der Aufenthalt am Coppers Beach war nur für 20 Minuten geplant. Für ein erstes Kennenlernen reichte es auf jeden Fall.
Was für ein Glücksmoment der mir immer in Erinnerung bleiben wird. Natürlich mussten wir unsere Füße ins Wasser halten, hatten wir doch extra dafür ein Handtuch von zu Hause mitgenommen 🙂
Anschließend verbrachten wir einige Zeit in dem kleinen beschaulichen Ort Southampton. Viele Geschäfte öffnen in der Nebensaison nur am Wochenende, was für ein Glück 😉 Meine Schwester und Schwager orientierten sich nebenher an den Immobilien.
Schaut mal was in den Schaufenstern ausgestellt ist, dass bekommen wir doch auch hin. Die beide Schaufenster habe ich als Inspiration für meine liebe Nähcommunity im Bild festgehalten.
Das in den Hamptons Wein angebaut wird, hätte wir nicht für möglich gehalten. Auf die Verkostung waren wir entsprechend gespannt. Dort mussten wir einige Zeit warten, weil sich ein Paar durch allerhand Weinsorten testete 🙂 Eigentlich nehmen wir uns immer Wein aus dem Urlaub mit, aber die Sache mit dem begrenzten Gepäck im Flieger hat uns ausgebremst. Wir waren uns einig, dass wir den Wein ohne Verpflichtungen genießen werden. Die liebe Jutta gönnte uns sogar eine zweite (ungeplante) Kostprobe. Keine Angst, hier wird einem wirklich nichts aufgeschwatzt, man darf ehrlich entspannt genießen.
Belustigt ging die Tour weiter nach Sag Harbor. Ein verträumtes Fischerdorf, zumindest in der Nebensaison. Ich bin überzeugt, dass man hier entspannt Urlauben kann. Bestimmt wäre es auch zur Hochsaison interessant gewesen. Wir waren übrigens die letzte Tour in die Hamptons. Dann geht es erst wieder 2024 in diese Richtung. Neben uns am Busbahnhof gingen außerdem Tagestouren nach Boston und Washington. Das hat uns auch beeindruckt und neugierig gemacht. Diese Touren sind zeitlich länger, aber garantiert auch eine sehr gute Alternative. Wir schlenderten gemütlich durch den Ort und zeitlich wäre eine Mahlzeit möglich gewesen. Vieles war geschlossen und so gönnten wir uns einen Smoothie 🙂
Dann war es Zeit zur Rückreise, welche uns nach einer Stunde Fahrt von Sag Harbor aus, zu den Tanger Outlets führte. Hier konnten wir für 2 Stunden shoppen. Ich hatte euch bereits von dem Shopping Center Jersey Garden berichtet. Für uns auf jeden Fall die bessere Wahl. In den Tanger Outlets hat uns schon diese Weitläufigkeit nicht gefallen. Auch vom Angebot konnte es mit dem in New Jersey nicht mithalten. Wir haben wirklich nur noch Kleinigkeiten gekauft und waren glücklich, dass wir in Jersey Garden nicht zurückhaltend eingekauft hatten. Jutta lebt seit 25 Jahren in New York, aktuell in Brooklyn. Sie erzählte uns u.a., dass es z.Bsp. keine Lehre in den Handwerksberufen gibt. Unfassbar allein bei dem enormen Bauboom. Sie gab uns viele Insidertipps hinsichtlich der Gastronomie in Brooklyn, was aber für uns aufgrund der baldigen Abreise nicht mehr in Frage kommen konnte. Erstaunt war sie, was wir bereits alles gesehen hatten. Sie erzählte auch, dass sie in NYC ihr Rheinland vermisst und wenn sie in Deutschland weilt, ihr New York. Von uns vier von Herzen Daumen hoch für diese Reise. Nach den in großem Maße fußläufigen Tagen in Manhattan eine willkommene, gemütliche Abwechslung. Als wir den vollen Highway sowohl raus aus New York, als auch rein erleben durften, waren wir nochmals froh über unsere Entscheidung zum Reisebus. Gegen 19 Uhr waren wir wieder in Manhattan. zu viert haben wir insgesamt 616,24 Euro für diese Reise bezahlt. Ist die Skyline nicht unfassbar beeindruckend? Habt ihr schon von der HOV lane gehört? Eine Fahrspur, welche nur genutzt werden darf, wenn mindestens 2 Personen im Fahrzeug sitzen. Es soll zu Fahrgemeinschaften animieren und dient ganz klar auch den Bussen. Wir hatten uns nämlich gewundert, dass unser Busfahrer grundsätzlich ganz links fuhr und Jutta klärte uns auf.
Unseren Abschluss fanden wir wie immer in unserer Hotel Bar. Zuvor hatten wir uns noch Eintrittskarten für das Empire State Building am kommenden Tag besorgt.
Noch 1,5 Tage in NYC liegen nach diesem Ausflug vor uns. Der kommende Tag ist so richtig voll gepackt. Die Regentage haben uns doch etwas ausgebremst. Wir haben noch zwei Aussichtsplattformen vor uns und Sonne ist vorhergesagt.
Und wie sagt man immer so schön: Nach der Reise ist vor der Reise. Im letzten Post verrate ich euch unser neues Ziel. Es war überhaupt nicht geplant und wäre garantiert nicht mein Traumziel. Die Flüge sind gebucht und es dauert nur noch weniger als 6 Monate. Wir sind aufgeregt und gespannt auf das was uns erwartet und das Allerschönste, wir reisen mit all unsere Kindern, d.h. zu siebent.
Habt ein schönes Wochenende,
Birgit
Die Beschreibungen der Orte, die ihr besucht habt, sind so lebendig, dass ich das Gefühl hatte, selbst dabei zu sein. Die Fotos fangen die Schönheit der Hamptons perfekt ein. Vielen Dank für die tollen Tipps und die virtuelle Reise!
Beste Grüße,