Unseren ersten Tag in Japan starten wir mit Regen und einer zeitintensiven Suche nach einem Frühstück. Glücklicherweise gibt es nur wenige Schritte von unserem Hotel entfernt einen 7Eleven. Eine Supermarktkette, welche wir während unseres gesamten Aufenthaltes mindestens einmal am Tag aufgesucht haben. Dort hatten wir am Tag unserer Ankunft Schirme entdeckt. Ausgestattet mit weiteren 4 Schirmen suchen wir die in Google Maps empfohlene Busstation, um zum Frühstückslokal zu gelangen. Der ankommende Bus musste zu touristischen Zwecken gefilmt werden ;).
Wir finden die Location und sind zunächst irritiert, warum dort Leute bei dem Wetter entspannt vor der Tür Platz genommen haben. Einige stehen etwas geschützt vor dem benachbarten Haus. Dann wird uns bewusst, dass diese Menschen alle die gleiche Idee hatten und mangels Platz bereits “anstehen”. Mit dem netten Hinweis von ca. 2 Stunden Wartezeit geben wir auf. Auf dem Weg nach Shibuya wird sich eine Alternative finden und auch ist unser Hunger noch nicht vorhanden, so morgens um vier in Deutschland. Bei unserer Suche geben wir grundsätzlich “Avocado Brot/Toast” ein, so können wir sicher sein, dass die angezeigten Lokale (sofern vorhanden) unseren Geschmack treffen :). Wir fahren weiter nach Shibuya, unserem Tagesziel. Google Maps führt uns sicher durch den unfassbar großen Shibuya Bahnhof zum Vorplatz und dann steuern wir direkt auf einen Einkaufspalast zu, dem Shibuya Scramble Squares, denn dort soll man u.a. Kaffee und Snacks bekommen.
Auf dem Weg zum Cafe passieren wir wegen der Rolltreppen zwangsläufig jede Etage des Einkaufspalastes und sind ein erstes Mal fasziniert. Den Aufzug zum 17. Stock müssen wir etwas länger Suchen, bleiben aber hartnäckig und sind nach Ausstieg überwältigt. Das 5 Crossties hat einen fantastischen Ausblick auf die Stadt und außerdem den wohl besten Blick auf die (vermutlich weltweit) bekannte Kreuzung. Natürlich hatten wir diese Kreuzung im Reiseplan und wollten vor Ort einen guten Aussichtspunkt finden. Die Überraschung über diesen spontanen Aussichtspunkt war entsprechend groß. Ohne Drängeln, ohne Eintrittsgelder und im Trockenen konnten wir wirklich entspannt den Ampelwechsel verfolgen.
Zu Stoßzeiten sollen wohl über 3.000 Menschen gleichzeitig über diese, aus 5 Himmelsrichtung verlaufende Ampelkreuzung gehen. Wir konnten das zum Sonntag Vormittag nicht feststellen. Allerdings war es später so mittendrin schon recht voll und die Sache mit Kevin war oberste Priorität. Am Samstag der Folgewoche probierten wir die Kreuzung erneu aus, ohne Schirm ;). Diese in allen Reiseführen erwähnten Menschenmassen blieben uns erspart. Wenn ihr uns fragt, man muss diese Kreuzung nicht unbedingt als Reisehighlight abspeichern. vor Ort könnte man möglicherweis enttäuscht sein.
Bevor es aber über die Kreuzung ging, wurden erste Souvenirs geshoppt. Von den Stockman Puppen war ich ziemlich beeindruckt. Das Outfit mit dem hellen Mantel hat mich begeistert. In jedem größeren Einkaufspalast gibt es kulinarische Food Abteilungen. Die Auswahl ist so groß, dass man am Ende nichts kauft. Die jungen Reiseteilnehmer haben sich während unserer Reise allesamt Sneaker unterschiedlichster Marken gekauft. Aufgrund der in Japan bestehenden Kollaborationen gibt es in Japan wohl ganz besondere Sneaker und einige davon nur in Japan. Laut Google: “Die mittlerweile regelmäßigen Kooperationen von Nike mit dem luxuriösen Modehaus Sacai der japanischen Designerin Chitose Abe sind zu einem festen Bestandteil der Sneaker-Kollektionen auf der ganzen Welt geworden.” Oder: “Der japanische Modedesigner und Künstler Nigo hat sich mit Nike zusammengetan. Der Designer hat jahrelang mit adidas zusammengearbeitet, aber vor kurzem wurde bekannt gegeben, dass diese Zusammenarbeit zu Ende geht.” Hätten ich das mit den Sneaker nur vorher gewusst…
Trotz Dauerregen waren die Einkaufsstraßen sehr gut gefüllt. Wir orientierten uns Richtung Cat Street, der Spitzname für eine Fußgängerzone in Tokio, die sich zwischen Harajuku und Shibuya erstreckt. Sämtliche namenhafte Designer haben auch in Shibuya große Stores.
Ich wusste so wenig über Japan, dass ich noch Tage vor unsere Reise bei einer Person, welche zu dem Zeitpunkt in Japan weilte, tatsächlich nachgefragt hatte, was man in Japan shoppen kann. Was mag sie wohl von mir gedacht haben. Für euch hier kurz zusammengefasst: Gefühlt ALLES.
Nach diesem Shopping Ausflug geht es im kommenden Post nochmals um “japanisch zauberhafte” Sehenswürdigkeiten.
Lieben Dank fürs Lesen,
Birgit
Wir sind an einem sonnigen Sonntagnachmittag im April über die Kreuzung, und es war schon fast unangenehm voll. Mir gefiel diese Ecke der Stadt allerdings auch nicht besonders. Und eine fast noch beeindruckendere Kreuzung hatten wir am Vorabend in einer anderen Ecke der Stadt bereits gesehen, insofern waren wir dann noch mehr enttäuscht. Cat Street fand ich dann schon fast wieder nett. Sind euch auch die Tabi-Schuhe von Margiela über den Weg gelaufen? Ballerinen und Pumps im westlichen Stil, aber mit einem Einschnitt zwischen den ersten beiden Zehen, wie bei den Tabi-Socken (die ich übrigens auf Bestellung von Freunden massenweise mitgebracht habe).
Liebe Grüße, heike